Essen in Malakka und Abschied von Valerie

Den Abschluss unserer Reise mit Valerie haben wir in Malakka (malaiisch Melaka, englisch Malacca) begangen. Diese Stadt ist ähnlich wie Georgetown auf Penang auch Weltkulturerbe, und bietet zahlreiche charmante Gassen zum Bummeln. Selbige beherbergen etliche Antiquitätenhändler, eine sehr schöne Gelegenheit zum Herumstöbern und Entdecken. Unter anderem habe ich einen chinesichen Wecker aus der Mao-Zeit erstanden, ein mechanischer Propaganda-Traum. Ausserdem gibt es einen Fluß, auf dem man per Bootsfahrt das Zentrum an sich vorbeiziehen lassen und dabei entspannen kann. Unsere Freunde aus KL sind in Malakka zu uns gestoßen – und natürlich haben wir die Zeit primär mit Essen verbracht. Von Mittag bis Abend standen 5 verschiedene Spezialitäten auf dem Programm, das artet dann schon langsam in Leistungsport aus.

Direkt nach der Rückfahrt nach KL stand für Valerie noch Kofferpacken an, in der Nacht ging es dann wieder gen Heimat. Nach 4 gemeinsamen Wochen ein harter Abschied…

Entspannen auf Tioman

Tioman an der Ostküste Malaysias ist eine wirklich malerische Insel, welche auch schon als Filmkulisse diente. Ein himmlischer Ort zum Entspannen – und wir haben diese Tätigkeit eine Woche lang perfektioniert.  Sicher trug dazu auch unsere Ortswahl bei: Juara Beach an der Ostküste der Insel ist nur über eine abenteuerliche Strasse erreichbar und hat (noch) keinen klassischen Tourismus. Unsere einfachen Hütten lagen am Ende des Strandes an einer Flußmündung;  auf der einen Seite Süßwasser, auf der anderen Seite das Meer. Aus dieser Konstellation ergaben sich perfekte Ruhe und eine unglaubliche Vielfalt in Flora und Fauna. Dementsprechend haben wir aktiv entspannt, herumgelegen, gelesen, Boule & Frisbee gespielt, geschnorchelt, Sternschnuppen beobachtet und gekühltes Bier getrunken. Das Schnorcheln in Strandnähe war nicht so spektakulär wie auf den Perhentian-Islands, und am Strand gab es mit den Sandmücken (Sandflies) eine neue Erfahrung mit nervigen Blutsaugern. Trotzdem waren die Tage auf Tioman perfekt, Erholung in Reinstform.

Reisen mit Valerie: Im Dschungel

Nachdem Valerie in die lokalen (Ess)Gewohnheiten eingeführt wurde, ging es mit dem Auto gen Osten durch Malaysia. Erster Stop war eine Elefantenstation mitten im Dschungel, das National Elephant Conservation Centre in Kuala Gandah, Pahang. Hier werden verletzte Elefanten aufgepäppelt, und Elefanten aus bedrohten Gebieten in Naturparks umgesiedelt.

Danach fuhren wir weiter gen Osten nach Sungai Lembing, um für 2 Nächte im Dschungel zu wohnen und den dortigen Regenbogen-Wasserfall zu erleben. Sungai Lembing selbst in ein kleines Nest und sehr authentisch – abends war es gar nicht so einfach, ein Restaurant zum Essen zu finden. Früher eine prosperierende Bergbauregion, sind heute vom damaligen Zinnreichtum nur noch 322 km unterirdische Stollen übrig. In der Nähe gibt es einen bekannten Wasserfall, welcher bei klarem Wetter das Schauspiel eines Regenbogens bietet. Gewohnt haben wir mitten im Dschungel in ziemlich abgefahrenen Behausungen, dem Time Capsule Retreat. Vor allem die offenen Duschen haben einen mannigfaltigen Einblick in die lokale Tierwelt ermöglicht – Gespensterschrecken & Co eingeschlossen ;o)

Valerie zu Besuch

Für Franka wurde ein lange gehegter Wunsch Wirklichkeit: Ihre beste Freundin Valerie aus Radebeul kommt für 1 Monat auf Besuch! Selbstverständlich gab es neben ersten Erkundungen in Kuala Lumpur auch Trips nach Singapur und Penang. Das Wichtigste war aber die volle Breitseite der lokalen Küche: In Rekordzeit haben wir uns durch zahlreiche lokale Spezialitäten hindurchgefuttert. Neben der obligatorischen Sauerei beim Krabbenessen gab es auch das beste Ba Kuh Teh Malaysias in Klang und das größte Roti Tissue von KL. Alles in allem eine gute Einstimmung auf die anstehende gemeinsame Urlaubsreise durch Malaysia.

Seaside Challenge

Die Deutsche Gesellschaft in Kuala Lumpur GSSKL hat diesmal zu einer Schnitzeljagd der besonderen Art geladen: Nicht die kürzeste Zeit, sondern der maximale Spass stand im Vordergrund der „Seaside Challenge“.

Von der deutschen Schule ging es über diverse Stationen nach Port Dickson am Meer. Mehr als ein Dutzend Teams begaben sich auf die Reise durch teils unbekanntes Hinterland, und meisterten dabei mannigfaltige Herausforderungen. Neben Einzelzeitfahren im Rollstuhl, Zählen von Tempeltürmen und dem Auffüllen von Fässern mit Matschwasser (bei Ebbe!) blieb noch genug Zeit, die Gegend zu erkunden und neue Ecken zu entdecken. Auf dem letzten Abschnitt hatten wir dann mitten in der Pampa einen Platten. Da wir bereits im Ersatzauto für unseren Mietwagen unterwegs waren, gab es zwar ein Notrad an Bord, aber natürlich kein Werkzeug zum Reifenwechseln. Glücklicherweise sind wir vor einem Obststand zum Halten gekommen, die Malayen haben sich rührend um uns gekümmert und professionelles Werkzeug und Unterstützung organisiert. Großartig, diese Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft!

Mit Notrad und 60 km/h sind wir dann direkt zum Ziel gekullert, wo uns das warme Meer und Speis und Trank erwartet haben. Jedes Team musste vor der Siegerehrung noch ein eigenes/umgedichtetes Lied singen… als Liebhaber deutscher Klassik haben wir uns für „Autobahn“ von Kraftwerk entschieden. Klang vielleicht etwas ungewöhnlich, hat aber definitiv einen bleibenden Eindruck beim Publikum hinterlassen.

Kuching auf Borneo: die Stadt der Katzen

Kuching bedeutet Katze in der malaysischen Sprache, und selbige sind in Form von -ähm- ausdrucksstarken Statuen überall in der Stadt präsent (sieht aus wie Schleich-Tiere in Beton). Abgesehen davon ist die Hauptstadt des Bundesstaates Sarawak auch als Ausgangspunkt für Dschungelreisen auf Borneo bekannt.

Im Gegensatz zu Kuala Lumpur hat Kuching einen sehr charmanten Ortskern mit historischen Gebäuden und vielen kleinen Läden und Restaurants. Ohne Zweifel trägt auch der Fluß und die deutlich entspanntere Art der Einwohner zu einem sehr gelassenem Lebensstil bei. Man kann durch pittoreske Straßen bummeln und sich in den vielen Details verlieren, oder auch einfach nur im „Old Court House“ in kolonialer Umgebung einen Teh Tarik trinken.

Unser Leben, unsere Freizeit in Malaysia

Mittlerweile ist Malaysia unsere zweite Heimat geworden, inclusive der Vorzüge und manchmal auch charmanten Besonderheiten (wie z.Bsp. Weihnachtsfeier in kurzen Hosen). Neben dem täglichen Leben mit Schule und Arbeit erkunden wir weiterhin Land und Leute – vor allem über den Magen ;o) Mit unseren Nachbarn haben wir diesmal ein Steamboat-Restaurant besucht, in welchem man sich ohne Eile diverse Zutaten selbst zubereitet. Nachdem man sich vom reichhaltigen Buffet genug rohes Fleisch, Fisch, Muscheln, Garnelen, Gemüse, Pilze, Dim Sum usw. geholt hat, kann man diese direkt am Platz auf einer 3 geschossigen Vorrichtung entweder in Brühe kochen, braten oder dämpfen (die Gasflaschen dafür stehen selbstverständlich am Tisch). Nach einer Weile hat das gesamte Restaurant den Charakter eines Dampfschiffes unter Deck angenommen, die Luft ist aufgeladen mit Koch- und Bratendunst und irgendwie entwickelt sich das Verlangen nach einer Dusche…

Endlich haben wir auch die Begehung des Fernsehturms in Kuala Lumpur geschafft. Der KL Tower überragt die Petronas Twin Towers deutlich, vor allem seine Aussichtsplattform auf dem Sky Deck ist atemberaubend. Dort bietet sich die Möglichkeit, auf gläsernem Boden über den Rand des Turmes hinauszutreten und einen spektakulären Blick in den Abgrund zu erleben. Sensationell!

Das kulturelle Leben ist hier leider nicht so stark ausgeprägt – wenn man von der Esskultur absieht. Trotzdem haben wir eine Ausstellung über die Berliner Technokultur, ein Konzert des Malaysian Philharmonic Orchestra und ein Tennismatch besucht. Ausserdem bereiten uns unsere beiden Katzen unverändert viel Freude. Shiro (die weisse) hat sich mittlerweile verfärbt und sieht jetzt hellbraun aus… das geht auch mit Schrubben nicht mehr weg.

 

Abenteuer in Ipoh

Endlich haben wir ein langes Wochenende nutzen können, um die Umgebung von Ipoh zu entdecken. Diese hat neben pittoresken Kalkfelsen auch die größte Höhle von Festland-Malaysia zu bieten, einschliesslich der Möglichkeit zu intensiven Erkundung. Begonnen haben wir aber mit dem Durchwandern der Stadt. Zum unveränderten Charme kam noch das indische Fest Thaipusam hinzu, welches lautstark mit Tanz und Musik gefeiert wurde.

Der nächste Tag war dem Whitewater-Rafting auf dem Kampar gewidmet, einem Fluß quer durch den grünen Dschungel. Glücklicherweise waren wir noch die einzigen Touristen um diese Zeit und konnten dank sachkundiger Begleitung sowohl die Flussfahrt als auch die umgebende Natur entspannt geniessen. Natürlich sind wir pitschnass geworden, die immerwährende Wärme lässt diesen Umstand aber leicht vergessen.

Gleiches galt auch für die Höhlentour durch Gua Tempurung; wir (ohne Franka) haben natürlich die lange Tour von 4 h gewählt. Mit Helm und Stirnlampe ging es in einer Gruppe vergnügter Malayen auf Expedition quer durch diese gigantische Höhlenformation. Dabei hat sich wieder der entspannten Umgang mit Herausforderungen hier in Südostasien gezeigt, der TÜV wäre einem Herzkasper erlegen. Letztendlich sind wir bäuchlings im Höhlenfluss durch klaustrophobische Spalten gerobbt – ein grandioses Erlebnis! Von den skurrilen Tierchen in der Höhle (sehr, sehr merkwürdige Spinnenwesen) ganz zu schweigen, wir kamen uns wie in Zamonien vor!

Vor unsere Abreise haben wir noch die Natur und die riesigen Schildkröten im Gunung Lang Park besichtigt. Ipoh hat uns wieder gefallen, war sicher nicht unser letzte Besuch.

Urlaub in Myanmar: Die Goldstadt Mandalay

4 Stunden im vollen Kleinbus ohne Stoßdämpfer über die Landstraße – die Fahrt von Bagan nach Mandalay ist eine intensive Erfahrung. Mandalay ist die zweitgrößte Stadt des Landes, und auf den ersten Blick nicht wirklich charmant. Allerdings pulsiert hier das Leben und es gibt einige herausragende Sehenswürdigkeiten. An erster Stelle ist sicher der Mahamuni-Buddha im gleichnamigen Tempel zu nennen.  Da er eines von 5 Abbildern ist, welche schon zu Buddhas Lebzeiten gefertigt wurden (2 davon sind im Paradies…), wird ihm besondere Aufmerksamkeit zuteil. Diese zeigt sich in den Goldschichten, welche die Gläubigen über die Jahre aufgetragen haben und welche die Statue unförmig wulstig erscheinen lassen. Obwohl es immer nur allerfeinste Schichten Blattgold sind, ist der gesamte Belag schon 15 cm dick.

Mandalay ist bekannt für seine Handwerkskunst. Dazu zählt auch die Goldschlägerei, welche immer noch in manueller Arbeit unter großem körperlichen Einsatz erfolgt. Der monotone Rhythmus der Holzhämmer und die Choreografie der Bewegungen ergeben ein sonderbar archaisches Bild neben Moped und Smartphone.

Unbedingt sehenswert: Die U-Bein Brücke am Rande der Stadt. Die längste Teakholz-Brücke der Welt (1,2 km) ist trotz ihrer Geschichte ein normaler Verkehrsweg für die lokale Bevölkerung. Wir waren sehr zeitig am Morgen und damit noch vor den Touristenbussen unterwegs – eine wundervolle Erfahrung.  Die Magie dieses Ortes ist schwer zu beschreiben; die zahlreichen Enten und Fischerboote haben eine ländliche Atmosphäre und innere Ruhe verbreitet. Ein angemessener Ausklang für unsere Erkundungen in Myanmar, diesem großartigen Land mit seinen freundlichen Menschen!

Urlaub in Myanmar: Die Ebene von Bagan

Nach einer Nachtfahrt mit dem Expressbuss von Yangon erreichten wir rechtzeitig vor Sonnenaufgang die Ebene von Bagan, eine der größten archäologischen Stätten Südostasiens. Allein die Tatsache, daß hier noch ca. 2200 religiöse Bauten erhalten sind, ist schon überwältigend. Da wir zum Ende der Regenzeit unterwegs waren, kam noch die sattgrüne Vegetation hinzu – ein absolutes Meisterwerk. Der Reiz liegt nicht allein in der puren Anzahl von Bauten, vielmehr ist die Vielfalt an Baustilen und -ausprägungen (einschliesslich Fresken) beeindruckend. Die Faszination dieses Ortes lässt sich am besten mit dem Elektroroller erkunden; für einen kleinen Obolus kann man den ganzen Tag durch die Gegend surren und sich Stupas und Tempel bis zur Sättigung anschauen. Bei dieser Gelegenheit haben wir erstmalig auch eine alte Dame mit einer traditionellen Cheeroot Zigarre gesehen – schaut aus wie eine gigantische Tüte ;o)

Die Gegend von Bagan ist ebenfalls für ihre Lackkunst/Lacquerware bekannt. Dabei werden in einem langwierigen Prozess zahlreiche Lackschichten auf einen Bambuskörper aufgetragen und diese dann poliert und zum Teil mit Gravuren versehen. Eine sehr aufwendige Technik, welche große Kunstfertigkeit und Geduld erfordert. Selbstverständlich haben wir das lokale Handwerk tatkräftig unterstützt und zahlreiche Pretiosen erworben.

Auch wenn ein Erdbeben im August 2016 etliche Schäden verursacht hat – Bagan ist beeindruckend schön und in seiner Bedeutung locker in einem Atemzug mit Angkor Wat in Kambodscha zu nennen.