Hier ist alles Gold was glänzt! Obwohl Myanmar (das frühere Birma/Burma) ein sehr armes Land ist, sind die Menschen in ihrer Freundlichkeit und die Heiligtümer in ihrer Pracht schlichtweg überwältigend. Der Besuch der Shwedagon Pagode hat diese Facetten sehr anschaulich zum Vorschein gebracht: Im wichtigsten Sakralbau des Landes wurden wir häufig von Einheimischen zum Gruppenfoto gebeten, sehr zur Freude aller Beteiligten. Die Pagode selbst ist ein visuelles Erlebnis mit all den architektonischen Details und dem schieren Reichtum. Das allgegenwärtige Gold wird in Tonnen (!) bemessen, der Hingabe und dem Spenden weiterer Goldschichten tut dies hingegen keinen Abbruch.
Größter Schatz sind aber die Menschen, welche mit einer herzlichen Freundlichkeit und Offenheit auftreten. Charakteristisch ist die auffällige Nutzung von Thanaka-Paste zur Zierde und zur Hautpflege. Wir haben uns auch schmücken lassen, ein strahlendes Lächeln der Einheimischen ist der sichere Dank dafür.
Für meinen Geburtstag habe ich mir ein besonderes Erlebnis gewünscht: Eine Fahrt mit dem Vorortzug (Circle Train) von Yangon. Für 20 Cent 3 Stunden lang ungefiltert in das pralle Leben eintauchen – sensationell! Neben der intensiven Erfahrung des schaukelnden Zuges (ohne Türen und Fenster) ist vor allem die Nähe zu den Mitreisenden eine Augenweide. Unbestrittener Höhepunkt ist der Moment, wenn plötzlich Dutzende Gemüsehändler mit ihrer Ware den Wagen entern und die Weiterfahrt für das Putzen und Vorbereiten des Grünzeugs nutzen. Ein Markt auf Schienen, was für ein Erlebnis!
Klingt trivial, ist aber auffällig: Nachts ist es ziemlich duster, es gibt kaum Strassenlampen in der Stadt. Sehr gewöhnungsbedürftig ist allerdings das allgegenwärtige Kauen von Betelnüssen. Diese Tradition ist immer noch sehr weit verbreitet, und leicht an den rot verfärbten Zähnen der Menschen und dem ständigen Ausspucken erkennbar.